Projektwerkstätten


Anders Lernen: Wenn Studierende die Lehre übernehmen

Wo gibt es so etwas? Studieren ohne Professorinnen oder wissenschaftliche Assistenten, nur mit Tutoren; Themen selbst wählen und die Option, am Ende auch einen anrechenbaren Schein zu erwerben. An der TU Berlin kann man das - und zwar in den so genannten Projektwerkstätten, die auf studentische Initiative hin 1985 im Rahmen des "Tutorenprogramm für fachliche und didaktische Innovation" eingerichtet wurden.

Eine Projektwerkstatt kann jede Studentin und jeder Student gemeinsam mit anderen Interessentinnen und Interessenten auf die Beine stellen. Drei Bedingungen  (oder zumindest eine davon) sollten erfüllt werden:

  1. Sie sollte ein Thema behandeln, dass noch nicht im "normalen" Angebot der TU Berlin zu finden ist.
  2. Sie sollte in der didaktischen Herangehensweise eine Alternative zum TU-Angebot bieten.
  3. Sie sollte ökologisch und sozial nützlich sein.
Um in den Genuss der Förderung zu kommen, muss allerdings ein Antrag gestellt werden. Genehmigt ihn die Kommission für Lehre und Studium, erhält die Projektwerkstätte zwei Jahre lang zwei Tutorenstellen mit je 40 Wochenstunden. Die Stellen finanziert die Universität.

Unterstützung erhalten die Projektwerkstätten aber auch von Professorinnen und Professoren; zum Beispiel, in dem sie als fachliche Berater zur Seite stehen - ohne dass sie Einfluss auf den Lernstoff nehmen. Mindestens ebenso wichtig ist die materielle Unterstützung durch die Bereitstellung von Räumen, Telefon, Computern, Werkstattpersonal und -material. Dabei handelt es sich um überlebenswichtige Dienstleistungen, denn die Projektwerkstätten sind auf Kommunikation und "Bastelmöglichkeiten" angewiesen. Oftmals können die Projektwerkstätten dank dieser Hilfe ein besonders innovatives Ergebnis liefern. Allerdings nicht selten ein ganz oder zumindest etwas anderes als ursprünglich geplant. Aber genau darin bestand dann die "Innovation". 

Kontakt:
Dr. Karl Birkhölzer
Koordinator der Projektwerkstätten
Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre 
Franklinstr. 28-29
Raum FR 4050/4051
10587 Berlin
Tel.: 030/314-73394
Fax. 030/314-21120
E-Mail: [email protected]
 

Laufende und abgeschlossene Projektwerkstätten

Zu den bisherigen Projektwerkstätten zählen unter anderem der "Luftffisch" (Bild links) - ein frei fliegendes, mit Schubvektoren fernsteuerbares Kleinluftschiff in bionisch-optimierter Form -, eine Solaranlage in Kooperation mit dem Versuchsfeld des Deutschen Technikmuseums und das "Kraftwerk zum Mitnehmen" - eine leicht transportierbare und in rund 15 Minuten aufstellbare Windkraftanlage. Die Projektwerkstatt "Deutsche Gebärdensprache" entwickelte zusammen mit Informatikern und Linguistikern einen mit Sensortechnik funktionierender Gebärdenhandschuh und bei einem anderen wurde ein ganzes Landgut in Brandenburg umweltfreundlich "umgekrempelt". Einige der damaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer leben heute dort. Neuere Projekte beschäftigen sich zum Beispiel mit Computer-Netzwerken für Entwicklungsländer oder mit E-Learning.

Projektwerkstätten im Sommersemester 2003:

Fakultät Titel des Projekts Ansprechpartner
Fak. I  Vergessene Technologien der Energiegewinnung und -nutzung Pauline Meyer-Heye,
Christian Fleßner
Fak. I Geschichte der Projektwerkstätten Gisela Schäfer-Omari,
Miriam Kreisel
Fak. I E-Learning Marc Fischer,
Ingo Fischbach 
Fak. IV Praktischer Umgang mit Rechnern in Entwicklungsländern Christian Pothmann,
Yusuf Doenmez
ZIIK, FR 6-10, Tel. 314-27897
Fak. V Aerostatische Luftfahrt- Reisen im Luftschiff Yousif Abdel Gadir,
Andrè Bauerhin
Fak. V  Hybridluftschiff Christian Gebhardt,
Thomas Schmack
Fak. VII Wissenstransfer zu Strukturen und Projekten dezentraler Energiegewinnung in der Ukraine und in der BRD Katrin Stollhoff,
Britta Loschke
Fak. VII Planung einer Krankenstation für ländliche Entwicklungsregionen und Bau eines Anschauungsgebäudes in Lehmbauweise Petra Kreuzer,
Tina Gebhardt
Fak. VII Berufspraktische Vorbereitung auf eine entwicklungspolitische Tätigkeit in Konfliktregionen am Beispiel Kaukasus Vanessa Lux

 
Weitere Beispiele:

 

Ehemalige gesucht
Die Projektwerkstatt "Geschichte der Projektwerkstätten" plant eine Ausstellung über die Ergebnisse der Projektwerkstätten. Hierzu werden ehemalige Tutorinnen und Tutoren sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Interviews gesucht. Benötigt wird außerdem alles, was "materiell" von den Projektwerkstätten vorhanden ist: Pläne, Fotos, Objekte etc.

Kontakt
Dr. Karl Birkhölzer, E-Mail: [email protected]
Tel.: 030/314-73394.
oder eMAil
kontakt (ätt) gruene-uni (punkt) org

Gisela Schäfer-Omari, E-Mail: [email protected]
Tel.: 030/314-73396
oder

"Projektwerkstätten 1997-2002"


Eine jetzt erschienene Broschüre berichtet über die Projektwerkstätten, die zwischen 1997 und 2002 durchgeführt wurden und die derzeit noch laufen. 

Sie beinhaltet neben den ausführlichen Darstellungen der Projektwerkstätten stichpunktartig Fakten wie Laufzeit, erstellte Objekte, Sponsoren und Mitwirkende. Sie ist zudem selbst das Produkt einer Projektwerkstatt - diese trägt den Titel "Geschichte der Projektwerkstätten ".

Download (PDF-Datei, ca. 3,5MB) 

Die Broschüre "Projektwerkstätten 1997-2002" kann auch bestellt werden bei:
Dr. Karl Birkhölzer
Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre 
Franklinstr. 28-29
10587 Berlin
Tel.: 030/314-73394
Fax. 030/314-21120
E-Mail: [email protected]

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