Ob der Atomausstieg nach der Wahl fällt, hält oder beschleunigt
wird, hängt vor allem vom gesellschaftlichen Widerstand ab. Wenn die
Koalitionäre das erste Mal verhandeln, wollen wir uns in Berlin mit
vielen Menschen für die Proteste warm laufen.
Newsletter 22/2009
Mi, 23. September 2009 - 147.269 Abonnenten
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Liebe/r grüneUni Berlin,
was erwartet uns in Sachen Atomkraft nach der Wahl? Die Kommentarspalten der Zeitungen liefern eine einfache und zunächst plausible Antwort: Gewinnt schwarz-gelb, sind Laufzeitverlängerungen die unabwendbare Konsequenz. Sind dagegen SPD oder Grüne an der Regierung beteiligt, werden sie den vereinbarten Atomkonsens mit Zähnen und Klauen verteidigen. Doch diese Sichtweise übersieht einen wichtigen Teil der atompolitischen Gleichung: die Öffentlichkeit, die Anti-Atom-Bewegung, uns!
Wenn der Protest nach der Bundestagswahl so vielfältig und stark weiter geht, wie er vor der Wahl begonnen hat, gibt es bei jedem Wahlausgang die Chance, den Ausstieg zu sichern oder gar zu beschleunigen. Denn auch eine schwarz-gelbe Bundesregierung wird den Atomausstieg nicht antasten, wenn der öffentliche Widerstand groß genug ist. SPD und Grüne werden nach der Wahl den Ausstieg nur mit aller Entschiedenheit umsetzen, wenn die Öffentlichkeit dies auch lautstark fordert.
Campact wird alle Hebel in Bewegung setzen, damit der Ruf "Atomkraft jetzt abschalten!" auch in den Tagen, Wochen und Monaten nach der Bundestagswahl nicht verhallt. Wenn sich die Koalitionäre zur ersten Verhandlungsrunde in Berlin treffen, werden wir uns mit hunderten Menschen rund um das Verhandlungsgebäude warm laufen für die kommenden Proteste. Den Verhandlungsführern machen wir joggend oder walkend, skatend oder radelnd, gemütlich spazierend oder mit dem Rollstuhl klar: Wer eine Renaissance der Atomkraft einläuten will, erlebt die Anti-Atom-Bewegung in neuer Bestform.
Sollte die Wahl eindeutige Mehrheiten ergeben, dann müssen wir die Aktion innerhalb weniger Tage zusammen mit unseren Kooperationspartnern, dem BUND und der Kampagne .ausgestrahlt aus dem Boden stampfen. Kurzfristig müssen Mobilisierungsanzeigen geschaltet, Transparente und Plakate entworfen und hunderte T-Shirts für die Aktionsteilnehmer/innen gedruckt werden. Das alles kostet viel Geld.
Unterstützen Sie die Aktion mit Ihrer Spende!
Dass das Thema Atomenergie überhaupt zum profiliertesten Wahlkampfthema geworden ist, war kein Selbstläufer, sondern Erfolg einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Anti-Atom-Bewegung und Umweltverbänden. Auch Campact hat dazu wichtige Beiträge geleistet: mit der eindrucksvollen Umzingelung des Atomforums im Februar, der Erklärung "Atomkraft jetzt abschalten!" mit bald 120.000 Unterzeichner/innen, der Mitorganisation der bundesweiten Anti-Atom-Demo mit weit über 50.000 Menschen in Berlin, unserer bundesweiten Endsuche in 12 Städten und jüngst den Anti-Atom-Flashmobs auf Wahlkampfveranstaltungen.
Schauen Sie unseren Film über unsere jüngsten Aktivitäten!
Mit herzlichen Grüßen
Christoph Bautz
PS. Wir haben für Sie ausführlich analysiert, wie es nach der Wahl bei den verschiedenen möglichen Koalitionskonstellationen in puncto Atomausstieg, Endlagerung, Neubau von AKWs und Ausbau der Erneuerbaren weitergehen könnte.
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