die letzten Tage ist Witte Wilke, ein rühriger Organizer der
Gewerkschaft IG BAU an der TU unterwegs. Immer morgens um 5 klappert er die Gebäude der TU ab und sucht die für uns "unsichtbaren"
Reinigungskräfte auf, um sie zu ermutigen, für bessere
Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung zu kämpfen.
Nicht die Gewerkschaftssekretäre der IG BAU möchte ich gerne unterstützen (von
denen keine_r aus der Gebäudereinigung kommt), sondern ich finde es
wichtig, solidarisch gegen Ausbeutung gerade derjenigen zu sein, die es
am schwersten haben, sich zu organisieren und dagegen zu wehren. Die
VillaBEL-initiative überlegt, für die Streikenden Frauen (und Männer) in
der "Zwille" Frühstück zu organisieren; aus Leuten von EB104, AStA und
VillaBEL-Initiative hat sich bereits ein Unterstützungskreis
zusammengefunden, der sich immer Mittwochs um 9 Uhr morgens im AStA (EB
012 ff.) trifft. Wenn die Reinigungskräfte es schaffen, sich über die
Grenzen der Subunternehmen selbst zu organisieren, dann wäre das eine
wirklich emanzipative Sache, mit der sie vielleicht auch mehr erreichen,
als ein paar Prozent mehr Lohn...
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hier die Mail von Wilke Witte:
Die Gebäuderereiniger_innen Streiken - Und die TU ist mittendrin!
Die Gebäudereiniger(innen) stehen kurz vor einem Arbeitskampf. Nach 6
erfolglosen und frustrierenden Verhandlungsrunden. Letztes Angebot der
Bundesinnung Gebäudereinigerhandwerk: 1,8% pro Jahr. Laufzeit zwei
Jahre. Sonst nichts. Die Gebäudereiniger(innen) wollten 8,7%. Denn sie
arbeiten jetzt für nur 8.15 € die Stunde (Berlin). In Ost sind es 20%
weniger. Immer noch! In Holland, England, Frankreich und anderen
EU-Staaten bekommen die Reinigungskräfte schon längst einen Mindestlohn
von über 10 €! Die Reinigungskräfte wollen außerdem eine betriebliche
Zusatzrente. Kein Angebot. Jetzt haben die Reinigungskräfte den
bestehenden Lohntarifvertrag gekündigt (nur so dürfen sie streiken). Sie
wollen zeigen, dass sie kämpfen können! Gegen Armut jetzt und im Alter.
Für die Angleichung Ost an West. Für Fairness in einem lukrativen und
von der Wirtschaftskrise so gut wie nicht betroffenen Geschäft!
Fair ist ihre Arbeit schon lange nicht mehr. Sie stehen unter Druck.
Haben Angst die Arbeit zu verlieren. Die einzige, die ihnen noch bleibt.
Wenige haben Vollzeitstellen. Das heißt, sie putzen frühmorgens und dann
noch mal nachmittags. Oder abends. Wenn sie in Rente gehen, brauchen sie
zusätzliche Hilfe vom Staat. Es droht Altersarmut. Und sie haben noch
„Glück". Die Meisten bekommen nur Teilzeitstellen … befristet … oder
arbeiten für 400 €.
Was sie tun, ist wichtig. Nur wenige sehen das. Sie, die
Heinzelmännchen/-frauen, dagegen sehen viel. Sie können sich das
Studentenleben gut vorstellen: Die Partys spät abends an der Sofaecke.
Das heimliche Techtelmechtel im Hörsaal. Denn sie räumen auf was übrig
bleibt. Oder klebt. Und stinkt. Danach saugen sie und wischen. Sie
desinfizieren. Wenn sie dazu kommen.
Die TU spart. Spart an den Firmen, die sie beauftragt. Diese unterbieten
sich gegenseitig. Es herrscht Konkurrenz. Gleich mehrere Firmen arbeiten
für die TU. Neue Ausschreibungen nach 3 Jahren. Der Billigste bleibt.
Wie das funktioniert, ist egal.
Wem es nicht egal ist, muss früh aufstehen. Dann sieht man sie … wie sie
rennen … die Heinzelfrauen. Und die Heinzelmännchen. Wehe, sie werden
nicht fertig!
Solidarisiert Euch. Sie haben es verdient!
Fairer Lohn, faire Arbeitszeiten. Betriebliche Altersvorsorge.
Angleichung Ost an West.
Sauberkeit hat ihren Preis!
Wilke Witte,
Industriegewerkschaft
Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).
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Bitte meldet Euch:
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[email protected]
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