Die gr�neUni hat Ende 2008 die Einrichtung einer im Studienverlaufsplan anerkannten Lehrveranstaltung nach unseren W�nschen initiiert, um neben den geforderten Leistungen in Bachelor- und Masterstudieng�ngen, die oft kritiklos in m�glichst kurzer Zeit zu erbringen sind, ein alternatives, universit�r integriertes Theorie- und Bet�tigungsfeld zu er�ffnen.
Das Ziel ist, die Lernenden mit aktivierenden Methoden an epochaltypische Schl�sselprobleme und Ans�tze zu deren �berwindung heranzuf�hren.
Die Menschheit wird zunehmend mit den Auswirkungen von krisenhaften Erscheinungen konfrontiert, deren L�sung durch konservative Strategien unm�glich erscheint. Hier steht der Klimawandel als weithin bekanntes Ph�nomen vorne an.
Doch w�hrend einige gesellschaftliche Gruppen - insbesondere in Industriel�ndern - sich dessen erst allm�hlich bewusst werden, ist das Leben andernorts schon seit Jahren durch �berschwemmungen, den Folgen von D�rren und anderen nat�rlichen Reaktionen auf den immensen Aussto� von Verbrennungsgasen, die besinnungslose Vernichtung nat�rlicher Lebensgrundlagen bedroht.
Trotzdem hat ein radikales Umdenken, das auf sozial-�kologischer Basis fu�t, noch nicht stattgefunden. Das Konzept der Nachhaltigkeit muss im Hinblick auf deren praktische Umsetzung und die messbaren Energie- und Emmissionseinsparungen als gescheitert erkl�rt werden.
Als Dreh- und Angelpunkt der gesellschaftlichen Wissensvermittlung haben Hochschulen deshalb mehr denn je die Verpflichtung, ein Um-denken und Um-handeln durch inter- und transdisziplin�re Bildung tatkr�ftig voranzubringen.
Wir, als Studierende und Mitglieder der Hochschulgruppe gr�neUni, schlagen deshalb die Einrichtung einer integrierten Lehrveranstaltung mit dem Titel "Soziale �kologie" vor. Sie soll den Studierenden Handlungsm�glichkeiten in ihrem Studium, f�r weiterf�hrende T�tigkeiten und schlie�lich in ihrem gesamten Lebensbereich er�ffnen und somit einen Beitrag auf dem Weg zu einer solidarischen Gesellschaft leisten, die sich als unmittelbar mit der Natur verbunden begreift.
Gem�� der vorl�ufigen Definition der Sozialen �kologie als "die Wissenschaft von den Beziehungen der Menschen zu ihrer jeweiligen nat�rlichen und gesellschaftlichen Umwelt" (Becker & Jahn 2000) sollen die scheinbaren Dualismen Mensch/Natur sowie Individuum/Gesellschaft beleuchtet werden.
Zur Veranschaulichung theoretischer Grundlagen sollen Beispiele von Initiativen mit sozial-�kologischem Anspruch vorgestellt werden sowie eine �bertragung auf Problemstellungen verschiedener Studienrichtungen stattfinden.
Die Studierenden sollen auf diese Weise motiviert werden, eigene Ideen zum Thema Soziale �kologie zu entwickeln und diese in Zusammenarbeit mit "Praxispartnern" oder anderen Studierenden zu verwirklichen. Es soll ihnen ein m�glichst gro�er Handlungsspielraum einger�umt werden, sodass ein Experimentieren mit Multimedialit�t und ihrer eigenen Kreativit�t gef�rdert wird.
Diese Herangehensweise der F�rderung des eigenverantwortlichen Handelns ist unseres Erachtens geeignet, die Diskrepanz zwischen besserem Wissen und fehlender Handlungskonsequenz aufzuheben.
die Lehrveranstaltung wird als Integrierte Veranstaltung (IV) im Lehrplan verankert werden, sie wird m�glichst f�r alle Studieng�nge in den Wahlpflichtbereich eingebunden.
Die LV wird zuerst schnellstm�glich als freiwillige LV ins Vorlesungsverzeichnis aufgenommen. Alle organisatorischen & finanziellen M�glichkeiten werden ausgelotet/genutzt. Um die LV in allen Studieng�ngen als Pflichtveranstaltung zu etablieren, werden mehrere Dozenten ben�tigt
*= notwendige Angaben
Ingenieure mit sozialer und �kologischer Verantwortung
Wir sind eine Arbeitsgruppe aus Studierenden der TU und auf� der Suche� nach Mitteln� und Wegen, wie� soziale� und �kologische� Verantwortung� in� das� Ingenieursstudium und in den Alltag zu� integrieren sind. Dazu entwickeln wir zur Zeit� das Konzept� des Blue Engineers, eines� Ingenieurs, der� bereits� in seinem Studium Ideen und Handlungsm�glichkeiten� vermittelt� bekommt f�r eine nachhaltige Zukunftsgestaltung. Damit er sich die Fragen des 21. Jahrhunderts auf neuen Wegen stellen kann. Hast� du� Fragen,� Anregungen,� Interessen� oder� willst� Du mitarbeiten,� dann� komm� zu� unserer� Infoveranstaltung oder schreib uns eine Nachricht.
http://groups.google.com/group/blue-engineer
DIE WELT HEUTE
Aus der Betrachtung der �kologischen und sozialen Missverh�ltnisse heraus folgt die aktuelle Notwendigkeit des Umdenkens:
Essen wird weggeschmissen, w�hrend Menschen an Unterern�hrung sterben. In Kriegsgebieten werden seltene Metalle f�r die High-Tech Industrie abgebaut. (Teil-)Produkte wandern mehrmals um den Globus bis sie beim Kunden ankommen, der sie nach kurzem Gebrauch wegwirft. Unter der Ma�gabe, dass alle Menschen ein gleiches Recht auf die Ressourcen der Erde haben, leben wir in einer absolut ungerechten Welt. Wir verbrauchen bereits das Doppelte an vorhandenen Ressourcen; und das, obwohl viele noch nicht einmal das N�tigste haben.
Blue Engineers ber�cksichtigen in ihrer Arbeit diese zu ver�ndernden Missst�nde und wissen, dass es auch kulturelle L�sungsans�tze gibt.
BLUE ENGINEERING UND BLUE ENGINEERS
Ingenieure sind die Garanten f�r technische L�sungen. Doch der technische Weg ist nur ein m�glicher. Es sollte auch ein kultureller Weg zur L�sung in Betracht gezogen werden. Suffizienz statt �konomischem Wachstum, also eine interessen- und bed�rfnisorientierte Entwicklung von Technik. So ausgebildete und handelnde Ingenieure sind Blue Engineers.
EINF�HRUNG AN DER TU BERLIN
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Das Blue Engineer-Konzept wird entwickelt von einer Gruppe Studierender der TU Berlin. Wir empfinden die Auswahl der Themen innerhalb des Studiums einseitig und m�chten keine �Fachidioten ohne Horizont� sein. Anstatt dessen m�chten wir das Konzept des Blue Engineering weiterentwickeln und an der TU Berlin etablieren. Hierf�r brauchen wir Eure Hilfe! Es gibt noch Einiges zu tun!
AUSBILDUNG DES BLUE ENGINEERS
Damit aus Ingenieuren Blue Engineers werden, sollten die Studenten m�glichst fr�h� f�r ihre Verantwortung sensibilisiert werden. Die Qualifizierung richtet sich aber auch an bereits ausgebildete�
Ingenieure, die mit beiden Beinen im Beruf stehen. Wir w�nschen uns ein eigenst�ndiges und gemeinsames Nachdenken zu ausgew�hlten Themen anhand von bereits umgesetzten Beispielen statt des konventionellen Frontalunterrichts . Die im Grundlagenstudium vermittelten, meist rein technischen�
Inhalte sind nur ein Ausschnitt; nur eine Sichtweise auf den weiten Horizont der Ingenieurarbeit. Die Ausbildung zum Blue Engineer soll dies gezielt erg�nzen.
BLUE ENGINEERS IM BERUF
Es gibt jetzt nicht mehr nur einen Sicherheits- oder Umweltbeauftragten im Unternehmen, sondern jeder einzelne Blue Engineer handelt gem�� diesen Grunds�tzen. �In den Unternehmen bilden sich Blue Engineering-Gruppen, die �ber Abteilungsgrenzen hinaus die Ingenieurarbeit des Unternehmens neu ausrichten. M�glicherweise k�nnen �blue� Unternehmen und Produkte zertifiziert werden, �hnlich wie bereits bei Bio- und Fairtrade-Siegeln, sodass ein �konomischer Druck aufgebaut werden kann.
Sind Sie sicher, dass die Erhaltung des Menschengeschlechts, wenn Sie und alle Ihre Bekannten nicht mehr sind, Sie wirklich interessiert? Und wenn ja: Warum handeln Sie nicht anders als bisher? Diese Fragen stellte der Schriftsteller Max Frisch vor 22 Jahren den versammelten TU-Angeh�rigen. Anlass war die Verleihung der Ehrendoktorw�rde der Technischen Universit�t Berlin an ihn im Jahr 1987. �Die Fragen, es waren insgesamt 25, sind immer noch aktuell�, sagt Andr� Baier vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der TU Berlin. �Sie wurden nie wirklich beantwortet, wahrscheinlich sollten sie aber haupts�chlich zum Nachdenken anregen.� Das Referat Bildungspolitik des AStA will nun von den Universit�tsangeh�rigen, Studierenden wie Besch�ftigten, wissen, welche Fragen sie besch�ftigen, welche ihnen den Schlaf rauben. Er l�dt alle ein, bis Ende Juni Fragen einzuschicken. Sie werden gesammelt und sp�ter in einer kleinen Ausstellung pr�sentiert. Aktualit�t haben die Fragen allemal. Zwei weitere Beispiele: Frage 6: K�nnen Sie sich eine menschliche Existenz (das hei�t: die Erste Welt) �berhaupt noch vorstellen ohne Computer? Oder Frage 9: Die Saurier �berlebten 250 Millionen Jahre; wie stellen Sie sich ein Wirtschaftswachstum �ber 250 Millionen Jahre vor? (Stichworte gen�gen.) Die interessantesten Fragen werden auch in TU intern ver�ffentlicht. pp Max Frischs Fragen von 1987 haben wir im Internet neu zusammengestellt.
Ideen f�r neue Fragen (Stichwort �Max Frisch � 25 Fragen�) bitte an:� bipo-AT-asta.tu-berlin.de
www.tu-berlin.de
asta.tu-berlin.de/referate/bildungspolitik